Fat Shark Batterie mit 18650 Li-Ion Zellen
Info: Dieser Beitrag (mit allen Fotos) wurde von meinem Gast-Autor Lucas verfasst, nicht von mir (Phil).
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Inhaltsverzeichnis
Fat Shark Videobrillen sind allgegenwärtig in diesem Hobby, und dazu auch deren Batterien. Es gibt viele, die mit diesen Batterien so ihre schlechten Erfahrungen gemacht haben, und auch wenn ich von diesem bisher verschont geblieben bin, so ist zumindest die enthaltene Schutzelektronik in der 1800 mAh Variante ein Ärgernis beim Laden. Auch ist die Laufzeit nicht so erquickend, gerade weil ich mit Lüfterbetrieb, DVR und einem LaForge-Diversity-Setup eine besonders stromhungrige Brille betreibe.
So haben es sich mittlerweile viele dazu entschlossen, auf bessere und/oder mit mehr Kapazität ausgestattete Batterien umzusteigen, darunter auch viele Eigenbauten. Als Rotor Riot ein Video hierzu veröffentlichte, habe auch ich es entgültig mitbekommen und machte mich daran, eine eigene Batterie zu bauen.
Vorab die Warnung, dass beim Arbeiten mit Lithium-Zellen allgemein besondere Vorsicht geboten ist, da Kurzschlüsse oder Überhitzung der Zellen beim Verkabeln und Löten gefährlich sind, dies kann schnell zu Bränden führen. Dies stellt einen Baubericht dar und ist keine Anleitung zum Nachbauen!
Benutzte Materialien
– Fat Shark 1800 mAh 2S Batterie (für die Spannungsanzeige und Stecker)
– 2 Stk. Panasonic 18650 3400 mAh Li-Ion-Zellen (andere Marken gehen auch)
– 40 mm Durchmesser 3:1 Schrumpfschlauch weiß, ca. 130 mm lang (2:1 tuts auch)
– 40 mm Durchmesser 2:1 Schrumpfschlauch transparent, ca. 70 mm lang (3:1 genauso)
– Doppelseitiges Klebeband (bei mir 3M VHB)
– Kabel, Stücke Klebeband und kleine Schrumpfschläuche zur Isolierung und Zugentlastung
Man kann auch leicht ohne die Fat Shark Batterie auskommen, hierzu bräuchte man dann ein Balancer-Kabel (3-poliger JST-XH) und einen (am besten gewinkelten) 2,1 mm / 5,5 mm DC-Hohlstecker (Plus innen) mit Kabel. Es gibt diese LED-Spannungsanzeigen auch aus China – speziell für 2S – in Deutschland konnte ich keine Quelle finden.
Zerlegen der Fat Shark 1800 mAh Batterie
Aber ich finde es ist ein bisschen Genugtuung die Fat Shark Batterie zu schlachten, also habe ich es gemacht. Bei der 1800 mAh Variante ging es so: Den, von oben gesehen linken, schwarzen Gehäusedeckel aufhebeln, sodass der 2S-LiPo zum Vorschein kommt. Diesen vorsichtig rausziehen, er ist an der Unterseite angeklebt. Kabel mit rausziehen. Dann geht’s ans Entlöten. Die Kontaktbleche der Zellen und alle Kabel sind an der schmalen Schutzelektronik-Platine angelötet, hierbei einzeln Kabel rauslöten. Ohne mit dem Lötkolben zu lange drauf zu bleiben (Zellen überhitzen) oder die Zellen kurzzuschließen. Ist das alles getan hat man die zwei Kabel und die Spannungsanzeige einzeln zur Weiterverarbeitung. Die LiPo-Zellen ggf. fachgerecht entsorgen.
Vorbereiten der neuen Zellen und Kabel
Bei den verwendeten 18650 Li-Ion-Zellen gibt es Varianten ohne Lötfahnen, also genau wie normale Mignon-Batterien. Diese Kontaktflächen werden normalerweise punktgeschweißt und nehmen Lötzinn schlecht an. Man sollte die beiden Kontakflächen daher mit Schleifpapier oder dem Dremel leicht anrauen, dabei aber aufpassen keine Öffnungen zu erzeugen. Diese Vorarbeit kann auch bei Lötfahnen nötig sein.
Anschließend sollte man die Kontaktflächen mit dem Lötkolben verzinnen. Hierbei den Lötkolben heiß einstellen und mit einer breiten Meißelspitze und gleichzeitig Lötdraht kurz an die Flächen gehen. Brät man hier länger als wenige Sekunden rum, kann die weitergeleitete Hitze den Akku schaden oder gefährlich werden!
Dann die Kabel verzinnen und die Längen kontrollieren. Ich habe die Pluskabel und das mittlere weiße Kabel des Balancersteckers verlängert. Letzteres muss bis zur Rückseite der beiden Zellen reichen, wo es angelötet wird und die Zellen in Reihe verbunden werden.
Zur Zugentlastung habe ich nun zwei Schrumpfschläuche über die Kabel gezogen und am Balancerstecker Heißkleber angebracht, denn ich mag nicht wie die Crimpkontakte da drin wackeln und möchte gerne sorgenfrei den Stecker aus der Faceplate rausziehen…
Lötarbeiten der Kabel
Für das Anlöten gibt es nun zwei Reihenfolgen. Eine ist, die beiden Akkus sofort mit einem Kabel hinten in Reihe zu schalten (siehe Bild) und das weiße Balancerkabel anzulöten. Die andere ist, diese Schritte erst am Ende zu machen, nachdem an der Vorderseite die Kabel (Plus und Minus) an den Akkus verlötet sind.
Die zweite Möglichkeit ist die viel sicherere, da die Akkus dann erst am Ende in Reihe geschaltet sind, und man sie so beim Löten an der Vorderseite noch nicht kurzschließen kann. Ich hatte es gerade andersrum gemacht und einmal versehentlich kurzgeschlossen, was gut krachte und den Lötdraht geschmolzen hat.
Die Rückseite hat eine mit Entlötlitze gemachte Brücke mit angelötetem Balancer-Mittenkabel.
Das obige Foto zeigt nun die an der Vorderseite fertig angelöteten Kabel. Rote Pluskabel an den Akku mit der positiven Kontaktfläche (mit Multimeter überprüfen!) und Minus an Minus. Ich würde sehr empfehlen, dort sauber und sicher zu isolieren, in meinem Fall nahm ich an jedem Kabel zwei Schrumpfschläuche, da die Plus-Kabel direkt an Lötstellen anlagen. Auch alle Stecker mit dem Multimeter kontrollieren, denn am Ende einen verpolten Stecker in die Brille zu stecken wird nicht gut enden. Man sollte von Plus nach Minus die Spannung zweier Zellen messen und am Mittenkontakt des Balancersteckers zu Minus die Spannung der ersten Zelle.
Nach Wahl würde man auch die Spannungs-LED-Anzeige dann parallel zu den Hauptleitungen anlöten. Ich habe hier nur zwei Kabel vorbereitet, um den weißen Schrumpfschlauch zuerst aufzuschrumpfen mit einem Loch, und dann dort drauf die Anzeige zu befestigen:
Überziehen mit Schrumpfschlauch
Der erste große Schrumpfschlauch ist so abgelängt, dass an beiden Seiten jeweils 3 cm überstehen. Ich habe nach dem Erwärmen die Überstände flach zusammengedrückt, um dann aus den entstandenen Platten eine Form rauszuschneiden, in die dann das Band der Brille eingreifen kann, genau wie bei der Original-Batterie. Am Ende habe ich noch Aufkleber angebracht, die LED-Anzeige angelötet, aufgeklebt und transparenten Schrumpfschlauch drüber:
Tests vor der Benutzung
Man sollte einen solchen Eigenbau unbedingt mit dem Multimeter testen, bevor man ihn in eine meist teure Videobrille einsteckt. Am Hohlstecker sollte man von Masse (außen) nach Plus (innen) 2S-Spannung messen, genauso wie zwischen den äußeren Kontakten des Balancer-Steckers. Der Mittenkontakt des Balancer-Steckers sollte zur Masse 1S-Spannung aufweisen. Nimmt man nicht die Stecker der originalen Batterie von Fat Shark, unbedingt die richtige Polung der Stecker auch in Bezug auf deren Form kontrollieren.
Nutzungsdauer und Ladeströme
Fertig sind 3400 mAh Kapazität fürs FPV-Fliegen! Bisher komme ich auf etwa 30 Flugakkus Betriebszeit, was mindestens dreifach so viel wie mit der Original-Batterie sind. Ohne Diversity-Empfänger oder DVR wären es noch mehr.
Die 18650-Zellen können mit bis zu 1 C geladen werden, bis auf 4,2 V wie normale LiPos. Besser/empfohlen sind aber 0,5 C. Entladen maximal 2 C.
Die 18650 Li-Ion Batterien, welche sehr oft im E-Zigaretten Bereich verwendet werden, mussen zum Laden herausgenommen und mit einem dafur vorgesehenen Ladegerat fur 18650 Batterien geladen werden.
Ich habe mir auch einen akku gebaut aber habe ein problem beim laden! mein voltmeter zeigt mir bei beiden akkus ca. 3.8V an. wenn ich ihn dann an mein accucell 6 ladegerät anschließe werden auch 3.8V pro zelle angezeigt. sobald ich aber den ladevorgang starte springt zelle 1 innerhalb von sekunden auf 4.2v und zelle 2 wird glaube ich auch nicht geladen. jemand änliche erfahrungen oder eine idee was das ist?
Das geht auch einfacher mit 18650 Case. Als Dampfer hab ich immer solche Akkus zuhause. LG HG2 mit 3000mAh sind absolut Top. halten Lange und wenn das wirklich jemand braucht sind sie bis 20A (35A Peak) belastbar.
https://www.amazon.com/gp/product/B00JR5GYTA/ref=oh_aui_detailpage_o00_s00?ie=UTF8&psc=1. Stecker dran und fertig.
Was mich interessieren würde bevor ich das auch baue:
Die liion haben ja eine tiefere entladespannung (2,8V) als Lipos auf die sich ihre Kapazität verteilt.
Die fatshark Brillen fangen ja bei leerem Lipo an zu piepen und schalten dann ab. Das passiert bei mir bei 3,4V. In den 1500er lipo lade ich dann wieder knapp 1500mAh rein. Wie ist das mit den Liion? Die Abschaltung in der brille wird ja bei 3,4V bleiben. Da ist der Liion ja lange noch nicht leer und genug Kapazität vorhanden. Wie viel mAh ladet ihr dann wieder in den liion?
Hier gibt es einen Test der Panasonic 18650er-Zellen mit einer Grafik wo man ablesen kann wieviel Kapazität von 4,2 V bis auf 3,4 V verbraucht wurden:
http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Panasonic%20NCR18650B%203400mAh%20(Green)%20UK.html
Also ca 2400mAh. Wären noch ca 1100mAh Rest. Evtl mit einem Stepup spielen?
hat zufällig schon jemand versucht die Anzeige mehr oder weniger selbst zu bauen? 😉
Habe zwar einen originalen Fatshark Akku, aber ohne Anzeige und nur für diese wollte ich mir nun nicht einen neuen Akku kaufen 😉
erledigt.. gerade bei thingiverse in der Gehäusebeschreibung gesehen das es das für 4€ bei ebay gibt 😉
=)
Hi, wer Lust hat kann sich mein Gehäuse bei thingiverse runterladen und drucken.
Fatshark Battery Case for 18650 lithium cells found on #Thingiverse https://www.thingiverse.com/thing:1697347
Sehr cool Micha,
Bei mir rutschen die original Akkus allerdings schon manchmal raus. Bau doch noch 4 solche kleinen Hacken dran wie bei den originalen.
Auf jeden Fall ein Hingucker! =)
Gruß,
Phil
Mon Phil, toller Beitrag über den Fat Shark Akku. Schön das du dazu geschrieben hast, das dich das Rotor Riot Video inspiriert hat.
Das Rotor Riot Video habe ich ganz alleine gefunden, weil ich googeln kann :o).
Ich habe dennoch eine kurze Frage, lädtst du den neuen Akku mit dem Lipo Program deine Ladegerätes oder mit dem Lithium Ionen Program, die 18650er sind doch Lithium Ionen Akkus, oder?
Der Beitrag wurde von mir, nicht vom Phillip geschrieben.
Ich lade den im LiPo-Programm, weil mein Ladegerät dann bis 4,2 V lädt und im LiIon-Programm nur bis 4,1 V. Ein LiPo ist auch nur eine spezielle Bauart eines LiIon-Akkus.
Ah, ich wollte das auch grad fragen. Super danke!
Ich finde nen Link auf das Rotor Riot Video wäre nur fair gewesen.
Wurde im Ursprubgsbeitrag auf Facebook bereits gemacht, bevor dieser Beitrag von Lucas geschrieben wurde. 😉
Naja. Der BlogPost klingt als hätte er sich das alles selber ausgedacht. Aber letztendlich ist es einfach nur das Video auf deutsch niedergeschrieben und ein paar Fotos gemacht. Klar ist auch Arbeit. Aber stell dir mal vor die machen das mit irgendeinem deiner BlogPosts….
Und warum ist es gut wenn es auf Facebook verlinkt war? Wenn alle Leute sowieso Facebook lesen, warum packt ihr es dann noch auf den Blog?
Warum nicht einfach das Video verlinken?
Ganz ehrlich, es gibt so viele Leute die schon von Anfang an auf die Batterien umgestiegen sind. Das hat sich sicherlich nicht Rotor Riot ausgedacht und die haben ebenfalls keine Quelle angegeben. Es ist ja auch nichts neues, sondern nur zwei Batterien zusammen löten und ne Spannungsanzeige drauf packen.
Facebook war der Ursprung von dem Projekt von Lucas. Dort hat er das Video verlinkt. Wir haben einen Blogpost gemacht, da solche Beiträge bei Facebook einfach irgendwann vergessen werden und chronologisch zwischen dem ganzen anderen Müll nach unten wandern.
Verstehe nur nicht, dass dir die Nennung des Videos nicht ausreicht, denn das hat Lucas gemacht.